Als U13-Spielerin spielte Julia gestern an der Schweizermeisterschaft in Olten. Steffu als Trainer und Coach, Papa als Fahrer und Fan. Bereits um 6:15 Uhr musste Julia aufstehen – für sie eine Qual!
In Olten angekommen wartete bereits das Mixedturnier. MTTV-intern einigten wir uns auf die Paarung Julia/Manuel (TTC Belp) zu setzen. Dies sehr zum Leidwesen von Manuels Coach, der mir seit Jahren bekannte Chlöisu, welcher wie Julia überhaupt nicht gerne aufsteht. Das erste Spiel, mittlerweile war es 8:30 Uhr, bestritten die zwei gegen ein welsches Paar. Den ersten Satz lief noch nicht all zu viel zusammen. Sowohl Julia, wie auch Manuel waren merklich dem Schlafmodus näher, als dem Spielmodus. Es gipfelte darin, dass die nicht zählenden Gegner nicht darauf aufmerksam gemacht wurden. Eifrig wurde gespielt, aber nicht gezählt. Etwa nach 20 gespielten Punkten schauten sich die Spieler an und suchten vergeblich Hilfe bei den Coaches… Danach übernahm Chlöisu das Zahlgerät und auch Julia und Manuel steigerten sich nach verlorenem Startsatz. Noch ein knapper dritter Satz zehrte an den Nerven. Danach war der Einzug ins ¼-Finale fix.
In diesem wartete die als Nummer 2 gesetzte Paarung. Nach dem ersten Satz war dann die Nervosität definitiv weg und es entwickelten sich schöne Ballwechsel. Die Klassierungssumme von 18 (Damenklassierung der Gegnerin) gegen 5 konnte nicht ganz wettgemacht werden. Julia und Manuel verloren das Spiel mitt 0:3 Sätzen. Trotzdem kann der Mixedeinsatz als geglückt bezeichnet werden.
Nach zwei Stunden Pause folgte das Doppelturnier. Mit Colette vom TTC Silver Star (Genf) versuchten Julia und Steffu ihre mangelnden Französischkenntnisse etwas aufzubessern. Da nur vier Doppelpaarungen gemeldet waren, standen Colette und Julia bereits im Halbfinal. Dort warteten zwei ebenfalls französisch sprechende Mädchen. In einem umkämpften Spiel und ab dem zweiten Satz mit einem offiziellen Schiedsrichter (das Spiel starteten die Mädchen etwa 2 Minuten zu früh und der Schiri kam 4 Minuten zu spät), mussten Colette und Julia die ersten zwei Sätze jeweils zu 9 abgeben. Etwas zu viele Fehler summierten sich im Spiel. Technisch waren die zwei ebenbürdig. So holten sie sich dann auch den dritten Satz (ebenfalls zu 9). Ein weiteres Mal brauchts aus Sicht des Coaches Nerven. Erschwerend kam hinzu, dass Colettes Trainer und Steffu sich nicht optimal absprechen und so die Tipps nicht miteinander abstimmen konnten. Das Spielniveau stieg zum vierten Satz noch etwas an und es wurde um jeden Punkt gekämpft. Colette und Julia wehrten noch zwei Matchbälle ab, um dann doch zu 9 (wiederum) den Satz abzugeben. Somit standen die Gegnerinnen im Final wo sie jedoch in drei Sätzen nur 10 Punkte hinkriegten.
Dass es so trotzdem zur Bronzemedaille reichte, schmeckt etwas schaal. Hätten alle lizenzierten U13-Mädchen mitgemacht, wäre die Auszeichnung trotzdem im Bereich des Möglichen gewesen. Colette als Nr. 5 der Schweiz und Julia als Nr. 6 verdienen es. Nach der Siegerehrung machten wir uns zu dritt auf den Weg um die angesengte Holzbrücke von Olten zu besichtigen. Im Prinzip ging es jedoch vor allem darum etwas frische Luft zu schnappen. Um 15:15 startete dann die Einzelserie.
In drei Gruppen à drei oder vier Spielerinnen erwischte Julia die Dreiergruppe mit Nina und Yara. Die zwei Erstplatzierten sollten sich für KO-Phase qualifizieren. Julia startete gegen die C10-klassierte Nina sehr nervös und überlies die ersten zwei Sätze der Gegnerin das Spiel. Diese agierte recht sicher und hatte so keine Mühe klar zu gewinnen. Erst im dritten Satz getraute sich Julia mehr zu und führte zwischenzeitlich sogar mit 6:5. Nina, die spätere Schweizermeisterin notabene, liess sich nicht verunsichern und schnappte sich auch Satz drei. Im Spiel gegen Yara sollte sich also entscheiden wer von beiden weiterkommen sollte. Leider hatte Julia auch in diesem Spiel in der Anfangsphase Mühe die Nervosität abzulegen. Zu fehleranfällig war das Spiel von Julia und so ging auch diese Begegnung an die Gegnerin. Ziemlich rasch war die Schweizermeisterschaft somit zu Ende. Yara, die Gegnerin hat sich diese Saison etwas rascher weiterentwickelt. Etwas solider und fokussierter im Spiel, steht es in der Direktbegegnung nun 1:2. Julia hat die erste Begegnung im Spätherbst gewinnen können.
Nun gilt es die Lücken in Julias Spielsystem nach und nach aufzufüllen. In zwei Jahren werden wir dann in der Serie U15 wohl wieder um Medaillen kämpfen.
Hopp, Julia, Du bist auf dem richtigen Weg! Kompliment an den Coach Steffu für seinen Einsatz und den spannenden Bericht:))